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Aktuelles zu Innovationsprojekten

Das Jahr 2022 möchten wir nutzen, um uns unter anderem weiterhin mit der Herausforderung eines nachhaltigen Schienenverkehrs auseinander zu setzen. Aus unserer Rolle des Instandhaltungsdienstleisters möchten wir mit der Realisierung wirtschaftlicher und alternativer Antriebskonzepte für Schienenfahrzeuge im Rahmen von Modernisierungen und Retrofits einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Neben der direkten Überführung von Erkenntnissen in derartige Projekte beschäftigen wir uns zudem weiter mit innovativen Themen im Rahmen von drittmittelgeförderten Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Zu diesen möchten wir im Folgenden einen Ausblick für das begonnene Jahr 2022 geben.


Güterwagen 4.0 (Förderkennzeichen 16ESO851)

Bisher sind Güterwagen überwiegend analoger und mechanischer Natur. In den letzten zwei Jahren wurde daher im Forschungsprojekt eine Architektur für einen digitalisierten Güterwagen entwickelt. Diese Architektur umfasst unter anderem einen dezentralen Energiespeicher, eine Energieerzeugung in Form eines Radsatzgenerators sowie Sensorik und Aktorik zur Automatisierung von betrieblichen Prozessen. Nachdem die Einzelmodule bereits entwickelt wurden, erfolgt zu Beginn dieses Jahres die Integration der Komponenten in einen Güterwagen (RES-Flachwagen) bei der Firma Reuschling. Dieser dient bis zum Ende der Projektlaufzeit als Demonstrator und zur Validierung der Entwicklung anhand der Zielparameter. Die Validierungsarbeiten werden auf unserem Gelände in Hattingen durchgeführt.


Samira (Förderkennzeichen EFRE-0801689)

Eine Überwachung des Fahrzeugumfelds ist für die Realisierung von assistierten und (teil-)automatisierten Rangiervorgängigen unerlässlich. Neben der Realisierung eines geeigneten Sensorkonzepts, z.B. auf Video-, Radar- und Lidarsensorik, stellt die Gefahrraumüberwachung an der Zugspitze bei geschobenen Fahrten aus der Ferne eine enorme Herausforderung dar. Hierzu wurde im Rahmen des Projekts im letzten Jahr eine energieautarke Sensorbox entwickelt, um das Umfeldabbild sicher per WLAN-Mesh an das Triebfahrzeug zu übermitteln. Besonders herausfordernd zeigt sich dabei die Echtzeitfähigkeit des Gesamtsystems. Nachdem die Entwicklung der Sensorbox im letzten Jahr iterativ bis zu einem felderprobten Prototyp erfolgte, steht dieses Jahr die Evaluierung des Gesamtsystems in einem Testfeld bei der Thyssen Krupp Steel Europe AG in Duisburg statt, um wichtige Erkenntnisse aus dem Feld für die Weiterentwicklung zu generieren.


Rangierterminal 4.0 (Förderkennzeichen 19H20003D)

Zur Integration eines Rangierfahrzeugs in die IT-Infrastruktur des JadeWeserPorts, um autonome Rangiervorgänge abbilden zu können, erfolgt derzeit die Entwicklung und Realisierung eines geeigneten land- und fahrzeugseitigen Steuerungskonzepts. Das Gesamtkonzept umfasst dabei den Aufbau einer Signalkette aus mehreren Modulen. Bisher befindet sich das Projekt in der Phase der Entwicklung der Einzelmodule. Die kommende Projektphase wird durch die Fertigstellung der Einzelmodule, der Integration dieser zur Signalkette sowie der Durchführung intensiver Tests zur empirischen und modellbasierten Ermittlung von Steuerungsparametern sein. Als Testfahrzeug kommt dabei unser Fahrzeug WLH54 zum Einsatz. Die Tests werden zunächst auf der Infrastruktur in Hattingen durchgeführt, ehe das Fahrzeug anschließend zu weiteren Tests und der Vorbereitung des Validierungsszenarios in den JadeWeserPort nach Wilhemshaven überführt wird.


HydroLoc

Um einen konventionellen Dieselmotor mit einer Leistung von über 500 kW für die Wasserstoffverbrennung zu ertüchtigen, werden die am Projekt beteiligten Forschungsinstitute (Hochschule Heilbronn und htw Saar) in der nächsten Zeit zunächst eine konstruktive und prozesstechnische Anpassung des Zielmotors vornehmen, um eine dynamische Pleuelverstellung als Grundvoraussetzung zu realisieren. Gleichzeitig wird unter Mitwirkung aller Projektpartner die Integration des Motors in den Fahrzeugaufbau konzeptioniert. Als besondere Herausforderung gilt dabei die Erarbeitung einer Lösung zur Unterbringung und Verteilung des Wasserstoffs auf dem Fahrzeug.


Die Mitwirkung an Forschungsprojekten ermöglicht es uns, Themenfelder zu erschließen, die über das Dienstleistungsportfolio hinausgehen. Insbesondere Aspekte wie die Realisierung von Antriebstopologien für nachhaltige Fahrzeugkonzepte sind, wie beispielsweise das Projekt HydroLoc aufzeigt, aufgrund Ihrer derzeit geringen Reife ein Ausgangspunkt für die Initiierung weiterer Innovationsvorhaben in der kommenden Zeit. Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie Fragen zu den laufenden Projekten haben oder über Ihre Ideen und Anregungen diskutieren möchten. Weitere Informationen zu den einzelnen Projekten erhalten Sie auch an dieser Stelle.


Ansprechpartner:

Dr.-Ing. Julian Franzen

Leiter Innovation

E-Mail: j.franzen@reuschling.de

Tel.: 02324 5000-33

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